Brieftauben statt e-Mail?


Brieftauben statt e-Mail?
02.07.2013
Digitale Medien
Wenn der Einzelnen sich durch Google Earth ›einen Feldherrenhügel‹ (Schirrmacher) verschaffen kann zur Erlangung globalen Überblickes und gleichzeitig seine digitale Kopie mit hunderten anderen im Austausch steht, ist die Illusion von Freiheit und Verbundenheit perfekt. Doch diese erfährt eben eine empfindliche Relativierung: während man auf dem ›Feldherrenhügel‹ fasziniert in die Weiten der globalisierten Welt schaut, finden sich in einem gut einsehbaren Schaufenster die persönlichsten Eigenschaften, Meinungen und Neigungen wieder, deren deutliche Preiskennzeichnung nicht nur zur Betrachtung, sondern gar zur Plünderung des gesamten Inventars durch ungebetene Kundschaft einlädt. Dabei stellt sich die Frage, ob das wertvolle Diebesgut – mittels installierter, getragener oder bald auch fest verbundener ›smarter‹ Gerätschaft bereitwillig zur Verfügung gestellt,  um lückenlos erfasst und algorithmisch für die Zukunft berechnet zu werden – nur ›Beifang‹ oder Hauptgericht der ungebetenen Kundschaft ist.

Es wird sich nun erweisen, ob wir uns mit dem 1969 als militärisches Kommunikationsmedium (Arpanat) entstandenen Netz ein schlüsselfertiges Überwachungsinstrument geschaffen haben – oder ob das digitale Medium zum Nutzen der Menschen weiterbesteht.

Die FAZ hat sich bei diesem Thema besonders zu Wort gemeldet. Daher im Folgenden drei sehr lesenswerte Beiträge von Frank Schirrmacher, Gerhard Baum und Shoshana Zuboff.

www.faz.net/aktuell/feuilleton/nsa-skandal-der-verwettete-mensch-12223220.html

www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/grundrechte-im-netz-wacht-auf-es-geht-um-die-menschenwuerde-12235479.html

www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/widerstand-gegen-datenschnueffelei-seid-sand-im-getriebe-12241589.html

Foto: Lutz Krause


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