Neuromarketing oder die Kunst der Selbstvermarktung


Neuromarketing oder die Kunst der Selbstvermarktung
20.04.2013
Marketing
Waren es in den 50er-Jahren die Hormone und in den 90er die Gene, soll es heute der neuronale Hirnstoffwechsel sein, der unser Verhalten bis ins Detail erklärt – und wieder einmal einen Grund liefert, warum wir alles andere als frei sein sollen. Schön, dass nun wenigstens die Marketingspezialisten im Verbund mit der Hirnforschung genaue Kenntnis meint zu haben über unsere ›wahren‹ Bedürfnisse und Wünsche  – und feststellen kann, ›dass die entsprechende optische Darstellung von Produkten, mit denen sich ein Konsument stark identifiziert, eine erhöhte Aktivität im medialen Präfrontal-Cortex ausweist‹ (wikipedia).

Bei Manchen dürfte dies den Eindruck hinterlassen, die Marketing- und Kommunikationsfachleute als mit sämtlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerüstete Spezialisten zur Steuerung des Verkaufsverhaltens einzuordnen – und dementsprechend zu honorieren. Mit dem Blick auf den Wahrheitsgehalt der bunten Hirnscans, auf die sich die Erkenntnisse des Neuromarketing stützen (www.spiegel.de/spiegel/print/d-78313696.html), darf man hier jedoch getrost nur eine mehr oder weniger geschickte Selbstvermarktung sehen.

Wir dürfen also die uns laufend vorgesetzten Bilder und Studien, die uns eine Wirklichkeit verkaufen möchten, durch eigene Anschauung und Nachdenken gerne kritisch hinterfragen – und uns ein eigenes Bild von der Welt machen.

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